Bearbeitet vom Ständigen Ausschuss für geographische Namen (StAGN) auf der Grundlage der vom Arbeitskreis Terminologie der Sachverständigengruppe der Vereinten Nationen für geographische Namen (UNGEGN) zusammengestellten englischen Versionen des Glossary of Topomymic Terminology
Ständiger Ausschuss für geographische Namen (StAGN)
Frankfurt am Main 2010
001 acronym
Akronym
Aus dem oder den Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter bzw. der wichtigsten Bestandteile eines zusammengesetzten Ausdrucks gebildetes Wort. Beispiele: → Pixel (265); → UNGEGN(357).
002 address
Adresse
(a) Rechnerplatz, in dem eine bestimmte Dateneinheit gespeichert ist.
(b) Eine geographische Adresse ermöglicht die Verortung eines topographischen Objekts, insbesondere einer Wohneinheit.
003 allograph
Allograph
→ Graphem
004 allomorph
Allomorph
Jede von zwei oder mehr Erscheinungsformen eines bestimmten
→ Morphems (201). Beispiele: Im Deutschen sind -heit und -keit Allomorphe ein und desselben Morphems, vgl. Schönheit, Schwierigkeit. Im Englischen hat das Morphem des Plurals die Allomorphe /z/ wie in dogs, /s/ wie in cats, /ız/ wie in boxes, andererseits auch /ən/ in oxen.
005 allonym
Allonym
Jeder von zwei oder mehr → Namen (209) für ein und dasselbe → topographische Objekt (094). Beispiele:
Hull und Kingston-upon-Hull; Vesterhavet und Nordsee; Swansea und Abertawe; Johannesburg und eGoli.
006 standardized allonym
standardisiertes Allonym
Jedes von zwei oder mehr → standardisierten Toponymen (340) eines bestimmten Objekts. Beispiele: ad-Dār al Bayḑāʼ und Casablanca, Cape Town und Kaapstad, Matterhorn und Monte Cervino.
007 allophone
Allophon
Jede von zwei oder mehr phonetischen Erscheinungsformen eines → Phonems (253). Beispiele:
Im Deutschen sind die Laute des ch in Nacht (“ach-Laut”, [x]) und in Nächte (“ich-Laut”, [ç]) Allophone des Phonems /ç/. Im Englischen sind [ph] wie in pot und [p] wie in spot Allophone des Phonems /p/. (Allophone werden gewöhnlich in eckigen Klammern angegeben.)
008 alphabet
Alphabet
Gesamtheit der → Buchstaben (160) einer → Sprache (145) mit → Alphabetschrift (284), in einer bestimmten Reihenfolge geordnet und mit
→ Namen (209) für jeden Buchstaben versehen.
009 alphabetic
alphabetisch
Sich auf ein → Alphabet (008) beziehend.
010 conversion alphabet
Konversionsalphabet
→ Alphabet (008), das bei der → Namenkonversion (041) benutzt wird. Oberbegriff für → Transkriptionsalphabet (011) und → Transliterationsalphabet (012).
010a International Phonetic Alphabet
Internationales Phonetisches Alphabet
→ (143)
011 transcription alphabet
Transkriptionsalphabet
→ Alphabet (008), das bei der → Transkription (346) verwendet wird. Beispiele: Die Verwendung von ausschließlich z, und nicht c,zur Darstellung des dentalen /ts/-Phonems bei der Transkription ins Deutsche, oder von ausschließlich k, und nicht c, bei der Transkription des velaren /k/-Phonems ins Englische.
012 transliteration alphabet
Transliterationsalphabet
→ Alphabet (008), das bei der → Transliteration (352) verwendet wird. Es kann auch solche Kombinationen aus → Buchstaben (160) und → diakritischen Zeichen (064) sowie solche Buchstaben-Lautwert-Zuordnungen vorsehen, wie sie in keiner → Orthographie (251) vorkommen. Beispiel: û mit Lautwert /ju/ als Wiedergabe des kyrillischen Buchstabens ю (ISO-Transliteration).
013 alphabetic script
Alphabetschrift
→ (284)
014 alphabetic sequence
Alphabetfolge
→ (297a)
015 alphabetic sequence rules
Alphabetisierungs-, Reihungsregeln
→ (298)
015a alphabetization
Alphabetisierung
Ordnen in alphabetischer Reihenfolge. → Alphabetisierungsregeln (298).
016 alphanumeric
alphanumerisch
Darstellung, z.B. in einem Rechner, bei der nicht nur Ziffern, sondern auch → Buchstaben (160) benutzt werden. Umfasst im weiteren Sinne auch Interpunktionszeichen und mathematische Symbole.
017 anthroponym
Anthroponym
Personenname. Beispiele: Alfred; ‘Alī.
018 article
Artikel
→ Morphem (201), das den bestimmten oder unbestimmten Charakter eines Substantivs sowie in einigen Sprachen Geschlecht, Zahl und Fall angibt. Beispiele: deutsch der, die, das, ein, eine ; englisch the ; spanisch el, los, las ; arabisch al- ; hebräisch ha- ; rumänisch -ul.
019 articulation
Artikulation
Physiologische Bewegungen bei der Modifizierung des Luftstroms, um Sprechlaute zu erzeugen, wobei der Phonationsraum oberhalb des Kehlkopfs benutzt wird.
019a names authority
Namenbehörde
(a) Organ (Person, Ausschuss bzw. Kommission), dem durch eine rechtlich-administrative Gebietseinheit wie z.B. einen Staat die Entscheidungsgewalt oder beratende Funktion in Angelegenheiten der → Toponymie (344) übertragen wurde.
(b) Behörde, die mit der Festlegung → standardisierter Namen (228) beauftragt ist.
019b authorized name
autorisierter Name
→ (211a)
020 batch processing
Stapelverarbeitung
Verfahren, in dem Dateneinheiten codiert, in Gruppen zusammengefasst und dann, gewöhnlich zu einem späteren Zeitpunkt, sequentiell in einem Rechner verarbeitet werden. Komplementärbegriff: → interaktive Verarbeitung (141).
021 bilingualism
Zweisprachigkeit
Die habituelle Benutzung von zwei → Sprachen (145) durch eine Person oder eine Gemeinschaft.
022 biscriptual
zweischriftig
In zwei verschiedenen → Schriften (283) geschrieben bzw. gedruckt. Auch → Kartenbeschriftung, mehrschriftige (191); → Karte, mehrschriftige (188).
022a topographic category
topographische Kategorie
→ Objektklasse (029)
023 character
Schriftzeichen
Graphisches Symbol, das in einem Schriftsystem als Einheit verwandt wird; in engerem Sinne: graphisches Symbol in einem nicht-alphabetischen Schriftsystem (auch → 284). Beispiele: Chinesisch 中 , zhong ; Äthiopisch h , h oder hi ; japanisches Hiragana の , no.
024 modified character
modifiziertes Schriftzeichen
Oberbegriff für → vereinfachtes Schriftzeichen (025) und → Schriftzeichenvariante (026).
025 simplified character
vereinfachtes Schriftzeichen
Variante eines → Schriftzeichens (023), die graphisch nicht so komplex ist wie die ursprüngliche Form. Beispiele: die z.T. geradlinigen modernen Kanji-Schriftzeichen des Japanischen; chinesische Zeichenvarianten mit weniger Strichen als bei den ursprünglichen Zeichen.
026 variant character
Schriftzeichenvariante
Eines von zwei oder mehr Zeichen (→ 023) in einem Schriftsystem, das die gleiche phonologische (→ 258) bzw. morphologische (→ 202) Einheit darstellt (und – falls alphabetisch zur gleichen → Schriftart (356) gehörend –), sich in der Form jedoch unterscheidet. Beispiele: Arabisch ﻊ = ﻌ = ﻋ = ﻉ ; Hebräisch ץ = צ ; Griechisch ϭ = Ϛ ; Fraktur(schrift) ſ = s.
027 vowel character
Vokalschriftzeichen
In einer → Alphabet- (284) oder → Silbenschrift (294) ein → Schriftzeichen (023) – keine bloße → Vokalmarkierung (195) –, das für einen → Vokal (370) steht. Beispiele: Thai า (a); Amharisch A (a˙ , erstes Vokalzeichen).
028 choronym
Choronym
→ Name (209) einer großen geographisch oder administrativ definierten Landfläche. Beispiele: Yorkshire, Ar-Rub’ al-Khāli, Missiones, Attika.
029 feature class
Objektklasse
Zusammenfassung von Einheiten mit ähnlichen Eigenschaften zur Erleichterung von Klassifizierung, Suche und Wiederauffinden. Beispiele: river, creek, brook, wadi (arab. wādī ) etc., die alle unter ‘fließendes Gewässer’ (stream) zusammengefasst werden können.
030 coded representation
codierte Wiedergabe
Die Wiedergabe einer Einheit oder einer → Objektklasse (029) durch einen → alphanumerischen (016) oder graphischen Code; das Ergebnis der Anwendung eines Codes auf jeden beliebigen Bestandteil einer codierten Menge. Beispiele: 0226 – Hauptstraße (numerisch codiert); ∧ – Berg (graphisch codiert).
031 colloquial language
Umgangssprache
→ (146)
031a commemorative name
Gedenkname
→ (211b)
031b linguistic community
Sprachgemeinschaft
Gesamtheit der Menschen, die eine gemeinsame → Sprache (145) als → Muttersprache (204) oder in muttersprachgleichem Grad beherrschen und darin kommunizieren.
031c speech community
Sprechergemeinschaft
Synonym für → Sprachgemeinschaft (031b); kann aber den Aspekt der mündlichen Kommunikation stärker betonen.
032 composite name
zusammengesetzter Name
→ (212)
033 compound name
zusammengesetzter Name
→ (213)
034 computer file
Rechnerdatei
→ (098)
035 computer program
Computerprogramm
→ (268)
035a computer format
Rechnerformat
→ (102)
036 computer record
Rechnereintrag
→ (275)
037 consonant
Konsonant
Eine der beiden Hauptklassen von Sprachlauten, erzeugt durch verschiedene Arten von Hemmung des Atemstroms (Engenbildung, Blockierung). Beispiele: [b], [d], [f]-Laut. Komplementärbegriff: → Vokal (370).
038 consonant letter
Konsonantenbuchstabe
→ (162)
039 consonant script
Konsonantenschrift
→ defektive Buchstabenschrift (286)
040 conventional name
Exonym
→ (081)
041 conversion
Konversion, Umschriftung
Oberbegriff für → Transkription (346) und → Transliteration (352).
042 conversion alphabet
Konversionsalphabet
→ (010)
042a script conversion
Schriftkonversion
→ Konversion, Umschriftung (041)
043 conversion table
Konversionstabelle
Oberbegriff für → Transkriptionstabelle (348) und → Transliterationstabelle (354). Auch → Lateinumschrifttabelle (281).
044 geographical coordinates
geographische Koordinaten
(a)
Das (sphäroidische) Netz aus Breitenkreisen (Parallelkreisen), die nördlich und
südlich des Äquators von 0° bis 90° nummeriert werden, sowie aus Längenkreisen
(Meridianen), die östlich und westlich von Greenwich von 0° bis 180° nummeriert
werden. Es wird zur Ortsbestimmung auf der Erdoberfläche benutzt.
(b) Breiten- und Längenwert eines Punktes im Winkelmaß des geographischen
Koordinatensystems.
045 rectangular coordinates
rechtwinklige Koordinaten
(a) Gitter aus ebenen Koordinaten aus zwei Sätzen gerader Linien, die im rechten Winkel zueinander stehen und an beiden Achsen in gleiche Längeneinheiten geteilt sind; damit werden hauptsächlich ↑topographische Karten (193) versehen. Auch → UTM-Gitter (361).
(b) Die Werte eines Punktes in einem solchen Gitter.
046 topographic coordinates
topographische Koordinaten
→ rechtwinklige Koordinaten (045)
047 creole
Kreol(isch)
Beständige Sprachform, die aus einem → Pidgin (262) entstanden und zur einzigen bzw. → Hauptsprache (267) einer → Sprachgemeinschaft (031b) geworden ist. Beispiel: das haitianische Kreolisch (vom Französischen abgeleitet).
048 cultural feature
Kulturlandschaftsobjekt
→ (087)
049 data
Daten
Formalisierte Darstellung von Fakten oder Begriffen, dadurch geeignet für Kommunikation, Interpretation bzw. Bearbeitung durch Mensch oder Maschine. Komplementärbegriff (bei Verwendung im Computerwesen): → Rechnerprogramm (268).
050 digital data base (also database)
digitale Datenbank
Umfassende Zusammenstellung von → Rechnerdateien (034) und -einträgen (→ 275) zu einem bestimmten Thema. Beispiel: Zusammenstellung von Rechnereinträgen zu allen hydrographischen Geländemerkmalen (→ 104) eines Landes.
051 digital toponymic data base
digitale toponymische Datenbank
→ Digitale Datenbank (050) mit (allen) → Toponymen (339) einer bestimmten Region mit oder ohne Begleitinformationen, in rechnerlesbarer Form.
052 data base management system
Datenbankverwaltungssystem
Zusammenstellung von → Software (304), die zur Nutzung einer Datenbank → (050) erforderlich ist, damit den Benutzern der Zugriff auf diese Datenbank ermöglicht wird.
052a names data base
Namendatenbank
Datenbank (→ 050) die Namen (→ 209) enthält, mit oder ohne Begleitinformationen, in rechnerlesbarer Form. Auch → (051).
053 data dictionary
Datenverzeichnis
Katalog von Definitionen des Inhalts einer → Datenbank (050), einschließlich Bezugskennsätzen von → Datenelementen (055), → Formaten (101), internen Bezugscodes und Texteintragungen sowie deren Beziehungen zueinander.
054 data directory
Datenverzeichnis
→ (053)
055 data element
Datenelement
Beschreibung einer Grundeinheit von identifizierbarer und definierbarer Information, die ein bestimmtes → Datenfeld (056) in einer → Rechnerdatei (098) besetzt. Beispiel: Datum der Ratifizierung des → Namens (209) durch die → Namenbehörde (019a).
056 data field
Datenfeld
Raum für ein bestimmtes → Datenelement (055) in einem → Rechnereintrag (275). Beispiel: das Feld für die Koordinaten in einem Rechnereintrag zu einem → Ortsnamen (224).
057 translingual data interchange
translingualer Datenaustausch
Datenaustausch (besonders mit Hilfe von Rechnern) über standardisierte Codes bzw. eine nicht an eine bestimmte → Sprache (145) gebundene Terminologie.
058 data item
Datengröße
Wert oder Inhalt eines bestimmten → Datenelements (055) in einem bestimmten → Rechnereintrag (275). Beispiel: 01.01.94 im →
Datenfeld (056) für “Datum”.
059 data portability
Datenaustauschbarkeit
Möglichkeit, dieselben → Daten (049) in verschiedene Rechnersysteme einzugeben bzw. dort zu nutzen.
060 default value
Standardvorgabe
Eine vom Rechner automatisch ausgewählte Annahme, wenn keine ausdrücklichen Anweisungen des Bedieners vorliegen.
061 defective alphabetic script
defektive Buchstabenschrift
→ defektive alphabetische Schrift (286)
062 descriptive term
beschreibender Ausdruck
→ (330a)
063 designation
Benennung
→ beschreibender Ausdruck (330a)
064 diacritic
diakritisches Zeichen
Ein meist kleines Zeichen über, unter oder quer durch einen → Buchstaben (160), das die Funktion hat, einen bestimmten Lautwert, Länge, Betonung u. dgl. anzugeben oder auch zwei Wörter voneinander zu unterscheiden. Beispiele: deutsch ö ; rumänisch ş ; polnisch ł ; š in der → Transliteration (352) der kyrillischen Schrift; Ë in der → Konversion (041) der hebräischen Schrift; französisch où (‘wo’), gegenüber ou (‘oder’).
065 diacritical mark, diacritical sign
diakritisches Zeichen
→ (064)
066 dialect
Dialekt, Mundart
Regional und/oder sozial spezifische Variante einer → Sprache (145), gekennzeichnet und identifizierbar durch bestimmte Wörter, grammatische Strukturen und Aussprache. Die Unterscheidung zwischen Dialekt und Sprache ist oft schwierig. Auch → Diglossie (070).
067 geographical dictionary
geographisches Wörterbuch
Verzeichnis geographischer Fachausdrücke und/oder → Namen (209), meist alphabetisch geordnet, mit Definitionen, Erläuterungen bzw. beschreibenden Angaben zu jedem Eintrag.
068 digital data base
digitale Datenbank
→ (050)
069 digital toponymic data base
digitale toponymische Datenbank
→ (051)
070 diglossia
Diglossie
Relativ stabile Sprachsituation, in der zwei Varietäten (Varianten) einer → Sprache (145) innerhalb einer → Sprachgemeinschaft (031b) nebeneinander verwendet werden. Dabei ist die eine, “hohe” Varietät meist formelleren Situationen vorbehalten und genießt höheres Ansehen; die andere, “niedrige” Varietät wird in informelleren Situationen, namentlich im Alltagsgespräch, verwendet. Beispiele: In der griechischen Sprachgemeinschaft bis lange ins 20. Jh. – Katharevusa und Dhimotiki; in der deutschen Sprachgemeinschaft der Schweiz – Hochdeutsch und Schwyzerdütsch. Im Sinne eines erweiterten Diglossie-Begriffs bezeichnet man als Diglossie auch eine solche Funktionsteilung zwischen miteinander nicht verwandten Sprachen, z.B. das Verhältnis zwischen Spanisch und Guarani in Paraguay.
071 diglossic
diglossisch
Auf → Diglossie (070) bezüglich.
072 digraph
Digraph
Folge von zwei Zeichen, z.B. → Buchstaben (160), die ein einziges → Phonem (253) darstellen. Beispiele: für /i:/ im Deutschen ie ; für /ʃ/ im Französischen ch, im Englischen sh. Auch → Ligatur (170).
073 diphthong
Diphthong
Verbindung von zwei (bzw. drei, im Falle des Triphthongs) Vokalelementen zu einem einzigen Laut (auch → 370). Beispiele: [aı] im Deutschen bei, im Englischen time.
074 donor language
Gebersprache
→ (147)
075 donor script
Geberschrift
→ Ausgangsschrift (287)
075a data element
Datenelement
→ (055)
075b generic element
generisches Element
Der Teil eines → Toponyms (339), der aus einem → generischen Ausdruck (330b) besteht. Beispiele: Sierra Nevada, Starnberger See. Das generische Element gibt im allgemeinen die Gattung des benannten Objekts an. Auch ↑falsches generisches Element (111). Komplementärbegriff: → Element, spezifisches (075c).
075c specific element
spezifisches Element
Der Teil eines → Toponyms (339), der keinen → generischen Ausdruck (330b) darstellt und der es von anderen → Namen (209) aus der gleichen → Objektklasse (085) unterscheidet. Es kann → Artikel (018) und/oder andere Wortarten umfassen. Beispiele: Port Elizabeth, Rio Negro, Cape of Good Hope.
076 endonym
Endonym
→ Name (209) eines geographischen Objekts (089) in einer → Sprache (145), die im Gebiet des Objekts offiziell oder gut eingeführt ist. Beispiele: Vārāṇasī (nicht Benares); Aachen (nicht Aix-la-Chapelle); Krung Thep (nicht Bangkok); al Uqşur (nicht Luxor); Yerushalayim (nicht Jerusalem). Komlementärbegriff: → Exonym (081)
077 standardized endonym
standardisiertes Endonym
→ Endonym (076), das von einer → Namenbehörde (019a) anerkannt wurde. Beispiele: Von den → Allonymen (005) Hull und Kingston-upon-Hull (England) ist letzteres die standardisierte Form. Im Sinne der Karto¬graphie gilt als standardisiertes Endonym ein → offizieller Name (223), ungeachtet der tatsächlichen sprach¬lichen Verhältnisse am betreffenden Ort bzw. in der Region des betreffenden Objekts. Beispiel: Wissem¬bourg als standardisiertes Endonym; Weißenburg als nicht-standardisiertes Endonym. – vgl. → Exonym (081).
078 topographic entity
topographische Einheit
→ Objekt, topographisches (094)
079 eponym
Eponym
In der → Toponymie (344) ein → Anthroponym (017), auf das ein → Toponym (339) oder ein Teil eines solchen zurückgeht. Beispiele: Iago (Jakob) in Santiago; Everest in Mount Everest; Kruger in Krugersdorp.
080 epotoponym
Epotoponym
→ Toponym (339), auf das ein → Gattungsname (330b) zurückgeht. Beispiele: Jerez (für sherry); Olympia (für Olympiade); Portugal (für burtuqāl, d.h. ‘Orange’ im Arabischen).
080a ethnonym
Ethnonym
→ Name (209) einer ethnischen Gruppe wie z.B. eines Stammes oder Clans. Beispiele: Dänen, Haschemiten, Saami, Sorben
081 exonym
Exonym
→ Name (209) in einer bestimmten → Sprache (089) für ein → geographisches Objekt (145), außerhalb des Gebietes, in welchem diese Sprache weithin gesprochen wird, der sich in seiner Form vom entsprechenden → Endonym (076) im Gebiet, in welchem das geographische Objekt liegt, unterscheidet. Beispiele: Warsaw ist das englische Exonym für Warszawa (Polnisch); Mailand das deutsche für Milano, Londres das französische für London ; Quluniyā das arabische für Köln. Hingegen ist das nach GOST 83 transliterierte Moskva (für Москва) kein Exonym, eben¬so¬wenig wie die nach Pinyin erfolgte offizielle lateinische Schreibweise Beijing ; Peking ist dagegen ein Exonym. Die Vereinten Nationen empfehlen die Reduktion der Verwendung von Exonymen in der internationalen Kommunikation. → (230). Komplementärbegriff: → Endonym (076).
081a exonymization
Exonymisierung
Ersetzen eines → Endonyms (076) durch ein → Exonym (081).
082 extraterrestrial feature
extraterrestrisches Objekt
→ (088)
083 extraterrestrial name
extraterrestrischer Name
→ (215)
084 false generic element
falsches generisches Element
→ (111)
085 feature class
Objektklasse
→ (029)
086 feature name
Objektname
→ Toponym (339)
087 cultural feature
Kulturlandschaftsobjekt
→ Objekt, topographisches, vom Menschen geschaffenes (091)
088 extraterrestrial feature
extraterrestrisches Objekt
→ Topographisches Objekt (094) auf einem anderen Planeten als der Erde oder auf einem Trabanten (Mond). Beispiel: Mondkrater.
089 geographical feature
geographisches Objekt
→ Topographisches Objekt (094) auf der Erdoberfläche.
090 hydrographic feature
hydrographisches Objekt
→ Topographisches Objekt (094), das nicht aus trockenem Land, sondern aus Wasser besteht oder damit im Zusammenhang steht. Beispiele: See, unterirdisches Wasserreservoir, jedoch nicht Insel.
091 man-made feature
topographisches, vom Menschen geschaffenes Objekt
→ Geographisches Objekt (089), das vom Menschen erzeugt bzw. deutlich verändert wurde. Beispiele: Kanal, Straße, Ortschaft. Komplementärbegriff: → Objekt, topographisches, natürliches (092).
092 natural feature
topographisches, natürliches Objekt
→ Topographisches Objekt (094), das nicht vom Menschen erzeugt bzw. deutlich verändert wurde. Beispiele: Fluss (jedoch nicht Kanal); Wald (jedoch nicht Plantage). Komplementärbegriff: → vom Menschen geschaffenes topographisches Objekt (091).
093 physical feature
topographisches, physisches Objekt
Jedes sichtbare topographische Geländemerkmal. Beispiele: Berg, Fluss, Straße, Gebäude, Grenzstein (aber nicht die Grenze an sich).
094 topographic feature
topographisches Objekt
Teil der Oberfläche der Erde oder jedes anderen Planeten oder Satelliten, der eine erkennbare Identität besitzt.
095 undersea feature
topographisches, untermeerisches Objekt
Teil des unter der Oberfläche eines Ozeans bzw. Meeres liegenden Teils der Erde, der eine erkennbare Identität besitzt. Beispiele: Doggerbank, Marianengraben.
096 data field
Datenfeld
→ (056)
097 file format
Dateiformat
→ (103)
098 computer file
Rechnerdatei
Strukturierte, geordnete und mit Namen versehene Zusammenstellung von → Rechnereinträgen (275).
099 firmware
Firmware
Auf einer Karte oder Tafel programmierte → Rechnerprogramme (268) und -verfahren, die in einem Rechner installiert sind und nicht durch Software-Befehle (→ 304) verändert werden können.
100 font
Font
Englischer Ausdruck für: → Schriftart (356) von bestimmtem Typ und Stil und bestimmter Schriftgröße. Beispiele: Courier, Helvetica, Times Roman.
100a graphic form
graphische Form
Geschriebene bzw. gedruckte → Schriftzeichen (023), einschließlich → diakritischer Zeichen (064), die eine linguistische Einheit wie z.B. einen → Namen (209) wiedergeben. Komplementär zu gesprochener und digitaler Form (→ 051).
101 format
Format
Englischer Ausdruck für: Größe und allgemeine Anordnung einer geschriebenen oder gedruckten Unterlage. Auch → Dateiformat (097).
102 computer format
Rechnerformat
→ Dateiformat (097).
103 file format
Dateiformat
Anordnung von → Daten (049) in einer → Rechnerdatei (098) (z.B. in Sätzen und Feldern, in numerischer und → alphanumerischer (016) Form, in Fest- oder Gleitkommadarstellung, etc.). Normalerweise einfach als → Format (101) bezeichnet.
104a full title (of a name)
Vollform (eines Namens)
→ (183)
105 gazetteer
geographisches Namenbuch
Verzeichnis von → Toponymen (339), einschließlich Angaben zur Lage, Objektart und gegebenenfalls weiteren relevanten Informationen, z.B. Namenvarianten und Objekttyp, zu jedem Eintrag.
106 index gazetteer
Ortsnamenregister
Geordnetes Verzeichnis von → Toponymen (339) mit oder ohne zusätzliche Angaben, das als Orientierungshilfe für die Quelle dient, in der sie zu finden sind. Auch → toponymisches Verzeichnis (105). Beispiel: Ortsnamenregister als Anhang zu einem Atlas.
107 multilingual gazetteer
geographisches, mehrsprachiges Namenbuch
→ Geographisches Namenbuch (105), das für ein bestimmtes toponymisches Geländemerkmal → Allonyme (005) in verschiedenen → Sprachen (145) angibt, nicht unbedingt aber in standardisierter Form. Beispiele: Athens (Athίna); Moscou (Moskva).
108 multiscriptual gazetteer
geographisches, mehrschriftiges Namenbuch
→ Geographisches Namenbuch (105), das → Toponyme (339) in zwei oder mehreren → Schriften (283) wiedergibt. Beispiele: Αθήνα , Athen ; תרצנ , Nazareth; Нижний Новгород, Nižnij Novgorod.
109 place names gazetteer
geographisches Namenbuch
→ (105)
110 generic element
generisches Element
→ (075b)
111 false generic element
falsches generisches Element
Teil eines → Toponyms (339), der ein → generischer Ausdruck (330b) ist, aber nicht die → Objektklasse (085) bezeichnet. Beispiele: Totes Meer (kein Meer, sondern ein See); bei Mount Isa (kein Berg), ‘Ayn as-Sulţān (keine Quelle) und Rio de Janeiro (kein Fluss) handelt es sich um Ortschaften.
112 generic term
generischer Ausdruck; Gattungswort
→ (330b)
113 geographical dictionary
geographisches Wörterbuch
→ (067)
114 geographical entity
geographisches Objekt
→ (089)
115 geographical feature
geographisches Objekt
→ (089)
116 geographical name
geographischer Name
→ (216)
117 geographical names standardization
geographische Namenstandardisierung
→ Standardisierung geographischer Namen (312)
118 Geographic Information System (GIS)
Geographisches Informationssystem (GIS)
Automatisiertes Mehrzweck-Rechnersystem, das Erfassung, Verarbeitung und Ausgabe von raumbezogenen Informationen ermöglicht.
118a geoname
Geoname
Informelle Alternative zu Name, geographischer → (216)
118b geonym
Geonym
→ Name, geographischer (127)
119 GIS
GIS
→ Geographisches Informationssystem (118)
120 glossary
Glossar
Spezialisiertes Verzeichnis von Fachausdrücken aus einem bestimmten Sachbereich, das Angaben enthalten kann, die die Einträge näher erläutern bzw. beschreiben. Beispiel: Glossary No. 330: Technical terminology employed in the standardization of geographical names.
121 grammar
Grammatik
Sachbereich, der sich mit den formalen Elementen einer → Sprache (145) und den Regeln befasst, die ihren Texten, ihren Inhalten und ihrer Interpretation zugrundeliegen.
122 grapheme
Graphem
Fachausdruck für → Schriftzeichen (023), aber auch für “Schreibung eines Phonems” (→ 253). Die Varianten, in denen ein “Graphem” auftritt, werden → Allographe (003) genannt. Die Ausdrücke Graphem und Allograph werden in uneinheitlicher Weise verwendet, u.a.: (1) Die Buchstabengestalten z, ӡ sind Allographe des Graphems (= Buchstabens) z. (2) Im Deutschen sind z, tz, zz, c, ts Allographe des Graphems, das dem Phonem /ts/ entspricht. (3) ß und ss können im Deutschen Allographe eines Graphems “Eszett” (“scharfes s”) sein, vgl. Straße – Strasse, STRASSE.
123 graphic form
graphische Form
→ (100a)
124 graticule
Kartennetz
→ Koordinaten, geographische (044)
125 topographic grid
topographisches Gitter
→ Koordinaten, rechtwinklige (045)
126 toponymic guidelines
toponymische Richtlinien
Regeln zur Standardisierung der Toponyme (→ 339) eines Landes sowie zu deren Darstellung in Karten und → Ortsnamenregistern (106).
127 hardware
Hardware
Geräte zur rechnergestützten Informationsverarbeitung, wie Rechner-Zentraleinheit (CPU) und alle peripheren Eingabe- und Ausgabeeinheiten, wie Bildschirme (Monitore), Speicherplatten, Magnetbandkonsolen, Drucker, Zeichengeräte (Plotter), Digitalisiergeräte (Digitizer), Abtaster (Scanner).
128 historical name
historischer Name
→ (217)
129 hodonym
Hodonym
→ (247)
130 homonym
Homonym
Ein und dasselbe → Toponym (339), das verschiedene → topographische Objekte (094) bezeichnet. Beispiel: im Italienischen die Namensform Monaco für (1) Stadt und Fürstentum Monaco und (2) die deutsche Stadt München (Monaco di Baviera).
131 hydrographic feature
hydrographisches Objekt
→ (090)
132 hydronym
Hydronym
→ Toponym (339) für ein → hydrographisches Objekt (090).
133 hyphenization, (also hyphenation)
Bindestrichschreibung, Durchkoppelung
In der → Toponymie (344): Verbindung von zwei oder mehr Elementen eines → zusammengesetzten Namens (212) durch Bindestriche. Beispiele: Newcastle-upon-Tyne, Höhr-Grenzhausen, Tel-Aviv.
134 ideogram
Ideogramm
(a) Graphisches Symbol für einen Gegenstand oder eine Vorstellung, aber nicht notwendigerweise für ein entsprechendes Wort. Beispiele: § für “Paragraph”; ♀ für “weiblich”.
(b) → Logogramm (179)
135 ideographic script
ideographische Schrift
→ Schrift, logographische (289)
136 names index
Namenverzeichnis
→ Verzeichnis, toponymisches (138)
137 place names index
Ortsnamenverzeichnis
→ Verzeichnis, toponymisches (138). Betrifft manchmal nur Siedlungen. Auch → Ortsname (264)
138 toponymic index
toponymisches Verzeichnis
Geordnetes Verzeichnis von → Toponymen (339) mit Angaben zur Lage, jedoch mit nur wenigen bzw. gar keinen zusätzlichen Informationen.
139 indigenous language
einheimische Sprache
→ (148)
140 indigenous name
einheimischer Name
→ Name (209) in der → einheimischen Sprache (148). Beispiele: Coolabah (Aborigines, Australien); eMakozini (Zulu, Südafrika).
141 interactive processing
interaktive Verarbeitung
In einem Rechnersystem: der direkte Dialogbetrieb mit einem Programm bzw. einer Datenbank zum unmittelbaren Verändern, Auffinden bzw. Darstellen von Informationen. Geschieht im Allgemeinen auf einem Rechnerbildschirm. Komplementärbegriff: → Stapelverarbeitung (020).
142 interface
Schnittstelle, Interface
Grenze, an der zwei verschiedene Rechnersysteme oder Teile davon zusammentreffen bzw. sich überschneiden. Kann mechanisch oder elektronisch sein und sich auch auf das Zusammenwirken von Mensch und Rechner beziehen.
143 International Phonetic Alphabet (IPA)
Internationales Phonetisches Alphabet (IPA)
Gesamtheit der → Schriftzeichen (023), die von der International Phonetic Association für Zwecke der eindeutigen schriftlichen Fixierung von Aussprache empfohlen werden. Beispiele: /ŋ/ für den ng-Laut wie in Ring, Senke ; /ʃ/ für den sch-Laut wie in Schurwald.
144 international standardization
internationale Standardisierung
→ Standardisierung, internationale, geographischer Namen (313)
144a romanization key
Lateinumschrifttabelle
Tabelle der → Schriftzeichen (023) einer nichtlateinischen Schrift in Gegenüberstellung zu den ihnen entsprechenden → Buchstaben (160) eines lateinschriftigen → Alphabets (008), einschl. → diakritischer Zeichen (064), soweit erforderlich. Beispiele: lateinschriftig šč für das russische kyrillische щ ; lateinschriftig ps für das griechische ψ. Im Wortgebrauch des Arbeitskreises Terminologie der UNGEGN bezeichnet “romanization key” einen Unterbegriff von → 144b.
144b transliteration key
Transliterationstabelle
Wie → (144c), unter ausdrücklicher Bezugnahme auf ein System der → Transliteration (352).
144c transcription key
Transkriptionstabelle
Tabelle der → Schriftzeichen (023) einer bestimmten → Ausgangsschrift (293) in Gegenüberstellung zu den ihnen entsprechenden Schriftzeichen einer bestimmten → Zielschrift (295). Beispiele: lateinschriftig po für das japanische (Katakana) ポ ; russisch kyrillisch д für das lateinschriftige d.
144d lacustrine name
lacustriner Name
→ (218a)
145 language
Sprache
Im Sinne dieses Glossars soviel wie Kommunikationsmittel einer ethnischen Gemeinschaft. Jede Sprache ist gekennzeichnet durch ihren Bestand an Wörtern (mit sinnlich wahrnehmbarer Form und mit Bedeutungsgehalt) sowie durch bestimmte Verfahren bei deren Verknüpfung in Sätzen. Die Benennung “Sprache” im Gegensatz zu → Dialekt (066) (“Mundart”) deutet meist auf eine gewisse Eigenständigkeit hin. Beispiele: deutsche Sprache, schwäbischer Dialekt.
146 colloquial language
Umgangssprache
In informellen Gesprächssituationen verwendete Sprachform, die sich deutlich von der in formalem Stil und in schriftlichem Gebrauch verwendeten Sprachform unterscheidet. Auch → Dialekt (066), → Diglossie (070).
147 donor language
Gebersprache
→ Ausgangssprache (156)
148 indigenous language
einheimische Sprache
→ Sprache (145), die in einer bestimmten Region bodenständig ist.
149 literary language
Literatursprache
→ Schriftsprache (157), die als anzustrebende Norm für literarische Werke angesehen wird. Kann auch die Grundlage für formale Ausdrucksweise bilden. Beispiel: das arabische Nahawi im Gegensatz zu umgangssprachlichen (→ 146) Dialekten. Auch → Diglossie (070).
150 minority language
Minderheitensprache
→ Sprache (145) in einem bestimmten Gebiet, die von der Sprache zentraler staatlicher Behörden verschieden ist und von einer ethnischen Minderheit gesprochen wird. Einer Minderheitensprache kann amtliche Geltung (in unterschiedlichem Grad) zukommen oder auch fehlen. Beispiele: Schwedisch in Finnland; Sorbisch in Deutschland; Bretonisch in Frankreich.
151 national language
Landessprache
a) Weit verbreitete und gebräuchliche → Sprache (145) in einem bestimmten Land bzw. einem Teil seines Gebiets.
b) Im Sinne von “Nationalsprache”: Sprache, die von dem betreffenden Staat als repräsentativ für seine Identität betrachtet wird. Beispiel: In der Schweiz sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch Nationalsprachen.
152 non-official or unoffical language
nicht offizielle Sprache
→ Sprache (145), die trotz relativer Gebräuchlichkeit keinen offiziell anerkannten Status in einer bestimmten politisch-administrativen Gebietseinheit hat. Beispiele: Französisch im Libanon; Englisch in Israel.
153 official language
offizielle Sprache
→ Sprache (145), die in einer bestimmten politisch-administrativen Gebietseinheit wie einem Staat oder dem Teil eines Staates rechtlichen Status hat und als Verwaltungssprache dient. Beispiele: Maltesisch und Englisch in Malta; Italienisch und Deutsch in Südtirol; Spanisch in Chile.
154 principal language
Hauptsprache
Diejenige → Sprache (145), die in einer politisch-administrativen Gebietseinheit von der Mehrheit der Bevölkerung gesprochen wird. Beispiel: Französisch ist Hauptsprache in der Schweizer Stadt Fribourg (Freiburg).
155 receiver language
Empfängersprache
→ Zielsprache (158)
156 source language
Ausgangssprache
→ Sprache (145), aus der ein → Name (209) in eine andere Sprache, die → Zielsprache (158), konvertiert bzw. übernommen wird. Beispiel: Bei der → Konversion (041) vom Russischen ins Chinesische ist Ersteres die Ausgangssprache.
157 standard language
Standardsprache, Schriftsprache
Diejenige Form gesprochener und/oder geschriebener → Sprache (145), die von der betreffenden → Sprachgemeinschaft (031b), gegebenenfalls auch von einer dazu eingesetzten Institution, als korrekt anerkannt wird. Beispiele: Deutsch – Hochdeutsch, Englisch in Großbritannien – The King’s/Queen’s English, Niederländisch – Algemeen Beschaafd Nederlands.
158 target language
Zielsprache
→ Sprache (145), in die ein → Toponym (339) aus seiner → Ausgangssprache (156) übernommen bzw. konvertiert wird. Beispiel: Bei der → Konversion (041) vom Französischen ins Arabische ist Letzteres die Zielsprache.
159 vehicular language
vermittelnde Sprache
→ Sprache (145), die der Kommunikation zwischen Angehörigen verschiedener → Sprachgemeinschaften (031b) dient. Beispiel: Englisch ist fast weltweit die vermittelnde Sprache im zivilen Luftverkehr.
160 letter
Buchstabe
Graphisches Symbol als Schriftzeicheneinheit (auch → 023) in einem → Alphabet (008).
161 basic letter
Grundbuchstabe
Grundform eines → Buchstabens (160) ohne → diakritische Zeichen (064). Beispiele: Polnisch l im Gegensatz zu ł; Isländisch D im Gegensatz zu Ð.
162 consonant letter
Konsonantenbuchstabe
→ Buchstabe (160) eines → Alphabets (008), der einen Konsonantenlaut (→ 037) bezeichnet. Beispiele: lateinschriftig b, d ; griechisch β, δ; Thai บ , ด ; arabisch ب , د .
163 vowel letter
Vokalbuchstabe
→ Buchstabe (160) eines → Alphabets (008), der einen Vokallaut bezeichnet. Beispiele: lateinschriftig a, e, i, o, u; griechisch α, ε, ι, ο, υ; russisch а, е, и, о, у; hebräisch וֹ ; Thai า .
164 map lettering
Kartenbeschriftung
(a) Alles Geschriebene in einer Karte.
(b) Anbringen einer Beschriftung in Karten.
165 multilingual lettering
mehrsprachige Kartenbeschriftung
Anbringen mehrsprachiger Beschriftungen in Karten.
166 multiscriptural lettering
mehrschriftige Kartenbeschriftung
Anbringen mehrschriftiger Beschriftungen in Karten.
167 cardinal letters
Kardinalbuchstaben
Diejenigen → Buchstaben (160) einer → Schrift (283), die schon ursprünglich in dieser enthalten sind. Beispiele: das lateinische → Alphabet (008) mit Ausnahme z.B. der Buchstaben ß, ø; die traditionellen arabischen Buchstaben im persischen (Farsi) Alphabet. Komplementärbegriff: → Sonderbuchstaben (168).
168 special letters
Sonderbuchstaben
Diejenigen → Buchstaben (160) des → Alphabets (008) einer bestimmten → Sprache (145), die für diese Sprache typisch bzw. ihr allein eigentümlich sind und in allen bzw. den meisten anderen Alphabeten mit der gleichen → Schrift (283) fehlen. Beispiele: Dänisch ø; Isländisch Đ; Deutsch ß; Persisch ژ . Komplementärbegriff: → Kardinalbuchstaben (167).
169 lexicon
Lexikon
(a) Wortschatz, Gesamtheit der Wörter einer → Sprache (145) oder eines auf Personen(gruppen) und/oder Sachgebiete beschränkten Teilbereichs einer Sprache.
(b) Wörterbuch, Wörterverzeichnis, bezogen auf (a). Vgl. → Vokabular (367).
170 logographic lexicon
logographisches Lexikon
Geordnete Auflistung der Zeichen einer → logographischen Schrift (289); das Gegenstück zu einem Alphabet im Fall einer Alphabetschrift (→ 284) und einem → Syllabar (320) bei einer → Silbenschrift (294).
171 ligature
Ligatur
Graphisch stilisierte Verbindung von zwei → Buchstaben (160), die damit als ein Zeichen für eine lautliche Einheit gekennzeichnet werden; Beispiele: æ aus a+e; œ aus o+e; ß aus s+z. Im weiteren Sinn auch: Buchstabenfolge (→ 297a) mit gemeinsamer über oder Unterstreichung, ebenfalls in der genannten Funktion; Beispiel: kh für den [x]-Laut in manchen englischen Umschriftsystemen (→ 041) für Arabisch und Persisch.
172 lingua franca
Lingua Franca
Hilfssprache zur Kommunikation zwischen Menschen mit unterschiedlicher → Muttersprache (204). Beispiele: Suaheli in Ostafrika, Ketschua in der Andenregion. Auch → Pidgin (262).
173 linguistic area
Sprachgebiet
Gebiet, in dem eine → Sprache (145) gesprochen wird. Auch → Sprachregion (276a)
174 linguistic community
Sprachgemeinschaft
→ (031b)
175 linguistic region
Sprachregion
→ (276a)
176 linguistics
Linguistik
Wissenschaft von der menschlichen → Sprache (145) in all ihren Aspekten. Dazu gehören u.a. → Phonetik (256), → Phonologie (259), → Morphologie (203), → Syntax (328) und → Semantik (297).
177 literary language
Literatursprache
→ (149)
178 local name
ortsüblicher Name
→ (219)
179 logogram
Logogramm
Graphisches Symbol oder Kombination von Symbolen zur Bezeichnung eines ganzen freien → Morphems (201) wie z.B. eines Wortes, ohne die → Phoneme (253) oder → Silben (325), aus denen es sich zusammensetzt, getrennt wiederzugeben. Beispiele: Japanisch (Kanji) 山 für yama bzw. san (Berg); Chinesisch 中 für zhong (Mitte). Auch → Radikal (271) als Grundform eines logographischen Zeichens.
180 logographic
logographisch
Auf ein→ Logogramm (179) bezüglich
181 logographic lexicon
logographisches Lexikon
→ (170)
182 logographic script
logographische Schrift
→ (289)
183 long form (of a name)
Vollform (eines Namens)
Vollständige Form eines → Toponyms (339) mit allen Zusätzen, besonders bei Staatennamen. Beispiele: al Mamlakah al Hāshimiyah al Urduniyah für Haschemitisches Königreich Jordanien, Zhongua Renmin Gongheguo für Volksrepublik China. Komplementärbegriff: → Kurzform (299)
184 lunar name
Mondname
→ (220)
185 man-made feature
vom Menschen geschaffenes topographisches Objekt
→ (091)
186 map lettering
Kartenbeschriftung
→ (164)
187 multilingual map
mehrsprachige Karte
Karte, in der für ein bestimmtes → topographisches Objekt (094) nicht notwendigerweise → standardisierte Allonyme (006) in verschiedenen → Sprachen (145) angegeben sind. Beispiele: Athen (Athína); Moscou (Moskva).
188 multiscriptual map
mehrschriftige Karte
Karte, in der → Toponyme (339) in zwei oder mehr verschiedenen → Schriften (283) angegeben sind. Beispiele: → (108).
189 map script
Kartenaufschrift
→ Toponyme (339) und weitere verbale oder numerische Angaben wie → beschreibende Begriffe (330a) oder die Höhe von Punkten und Linien in einer Karte. Auch → Kartenbeschriftung (164).
190 multilingual map script
mehrsprachige Kartenaufschrift
→ Kartenaufschrift (189) in einer → mehrsprachigen Karte (187).
191 multiscriptual map script
mehrschriftige Kartenaufschrift
→ Kartenaufschrift (189) in einer → mehrschriftigen Karte (188).
192 thematic map thematic
thematische Karte
Jede geographische Karte zu einem bestimmten Thema, die nicht nur die Oberflächenstruktur der Erde wiedergibt. Komplementärbegriff: → Karte, topographische (193).
193 topographic map
topographische Karte
Karte, die die Oberfläche der Erde, eines Planeten oder eines Trabanten bzw. eines Teiles davon und ihre → topographischen Objekte (094), natürliche (→ 092) und vom Menschen geschaffene (→ 091), darstellt.
194 maritime name
Meeresname
→ (221)
195 marker
Markierung
Graphisches Symbol zur Bezeichnung eines → Phonems (253), eines → Morphems (201) oder eines anderen Elements einer → Sprache (145). Wird nur in Verbindung mit einem unabhängigen → Buchstaben (160) oder → Syllabogramm (326) benutzt. Beispiele: → Vokalmarkierungen (196); arabisches Schadda oder Taschdid (Verdoppelungsmarkierung).
196 vowel marker
Vokalmarkierung
→ Markierung (195) in einer → defektiven alphabetischen Schrift (286), um einen → Vokal (370) darzustellen. Beispiele: Arabisch , , (a, i, u); Hebräisch (a, e, i, o, u).
197 computer menue
Rechnermenü
Verzeichnis der Auswahlmöglichkeiten für einen Bediener, meist graphisch auf dem Rechnerbildschirm dargestellt.
198 minority language
Minoritätensprache
→ Minderheitssprache (150)
199 minority name
Minoritätenname
→ (222)
200 modified character
verändertes Zeichen
→ Schriftzeichen, modifiziertes (024)
201 morpheme
Morphem
Kleinste distinktive Einheit in der → Grammatik (212), kleinste funktionelle Einheit in der Wortbildung. Beispiel im Englischen: names besteht aus dem freien Morphem name und dem gebundenen Pluralmorphem s. Auch → Allomorph (004).
202 morphological
morphologisch
Auf → Morphologie (203) bezüglich.
203 morphology
Morphologie
Der Zweig der → Grammatik (212), der sich mit Struktur und Form der Wörter einer → Sprache (145) befasst.
204 mother tongue
Muttersprache
Erste, innerhalb der Familie erworbene → Sprache (145).
205 multilingual gazetteer
mehrsprachiges geographisches Namenbuch
→ (107)
206 multilingual map
mehrsprachige Karte
→ (187)
207 multiscriptual gazetteer
mehrsprachiges geographisches Namenbuch
→ (108)
208 multiscriptual map
mehrschriftige Karte
→ (188)
209 name
Name
(a) → Eigenname (226)
(b) Im speziellen Kontext des vorliegenden Glossars: → Toponym (339)
210 alternative name
Alternativname
→ Allonym (005)
211 approved name
vereinbarter Name
→ Name, standardisierter (228)
211a authorized name
autorisierter Name
→ (223)
211b commemorative name
Gedenkname
Von einer Person oder einem Ereignis abgeleiteter → Name (209) eines natürlichen oder anthropogenen → geographischen Objekts (089), der diesem verliehen wurde, um die betreffende Person zu ehren oder des betreffenden Ereignisses zu gedenken. Beispiele: Isla de Pascua (Osterinsel, Chile), Sydney (Australien), Blyderivier (Südafrika)
212 composite name
zusammengesetzter Name
Ein → Toponym (339), das erkennbar aus zwei oder mehreren Wörtern besteht. Beispiele: Mont Blanc, New York, Blauer Nil, Halle (Saale), Stoke-on-Trent, Sachsen-Anhalt, Burkina Faso, Äquatorialguinea. Komplementärbegriff: → Simplexname (227).
213 compound name
zusammengesetzter Name
→ (121)
214 conventional name
Exonym
→ Exonym (081)
214a conversion name
umgeschrifteter Name
Nach einem bestimmten System der → Transkription (346) oder der → Transliteration (352) aus einer → Ausgangsschrift (293) in eine → Zielschrift (295) übertragener → Name (209)
215 extraterrestrial name
extraterrestrischer Name
→ Toponym (339) für ein → extraterrestrisches Objekt (088). Beispiel: Nix Olympica (auf dem Mars).
216 geographical name
geographischer Name
→ Name (209) für ein → topographisches Objekt (094) auf der Erdoberfläche. Auch → Toponym (339).
217 historical name
historischer Name
→ Toponym (339), das in historischen Unterlagen zu finden, aber nicht mehr gebräuchlich ist. Beispiele: Eboracum (für York, England); Mediolanum (für Milano, Italien); New Amsterdam (für New York, USA); Edo (für Tōkyō, Japan).
218 indigenous name
einheimischer Name
→ Toponym (339) in einer → einheimischen Sprache (148) bzw. aus einer einheimischen Sprache abgeleitetes Toponym.
218a lacustrine name
lakustriner Name
→ Name (209) eines Sees oder eines Binnenmeeres. Beispiele: Totes Meer, Ozero Balhaš, Malawisee.
219 local name
ortsüblicher Name
Von einem geographisch eingegrenzten Teil einer → Sprachgemeinschaft (031b) für ein → topographisches Objekt (094) innerhalb seines Bereichs verwendetes → Toponym (339). Kann sich vom → standardisierten Endonym (077) unterscheiden.
220 lunar name
Mondname
→ Toponym (339) für ein → topographisches Objekt (094) auf der Mondoberfläche. Beispiele: Gagarin, Mare Tranquillitatis.
221 maritime name
Meeresname
Name eines → hydrographischen Objekts (090) des Meeres. Beispiele: Skagerrak, Golfo de Vizcaya.
222 minority name
Minoritätenname
→ Toponym (339) in einer Minderheitssprache (150).
223 official name
offizieller Name
Durch eine gesetzlich eingesetzte (z.B. nationale) → Namenbehörde (019a) für ein → topographisches Objekt (094) anerkannter und innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs verwendeter → Name (209).
224 place name
Ortsname
(a) → Toponym (339)
(b) Von manchen Autoren benutztes Synonym für Siedlungsname.
225 primary name
Primärname
Beschreibender → Name (209) in einer → einheimischen Sprache (148). Beispiele: ar–Rub‘ al Khālī (das leere Viertel, Saudi-Arabien); Dašt-e Kavir (die Salzebene, Iran).
226 proper name
Eigenname
Wort, das eine Einzelperson oder ein Einzelobjekt bezeichnet. Beispiele: Albert, Beijing.
227 simplex name
Simplexname
Aus einem Einzelwort bestehendes → Toponym (339). Beispiele: Kiew, Nil, Sachsen, Guinea. Als Simplexname kann u.a. auch arabisch al-Qāhirah (Kairo) gelten, weil der → Artikel (018) al im Arabischen mit Qāhirah ohne Bindestrich zusammengeschrieben wird. Komplementärbegriff: → Name, zusammengesetzter (212).
227a standard name
Standardname
→ (328)
228 standardized name
standardisierter Name
Durch eine → Namenbehörde (019a) als bevorzugt anerkannter → Name (209). Im Zusammenhang dieses Glossars: → standardisiertes Toponym (340).
229 topographic name
topographischer Name
→ Toponym (339)
230 traditional name
traditioneller Name
In einer bestimmten → Sprachgemeinschaft (031b) und deren Tradition und Literatur weitverbreitetes → Exonym (081). Beispiele: Alexandrie (französisch) für al Iskandariyah (arabisch); Jerusalén (spanisch) für Yerushalayim (hebräisch); Peking (englisch, deutsch) für Beijing (chinesisch).
230a transboundary name
grenzüberschreitender Name
→ Name (209) für ein → geographisches Objekt (089), das sich über zwei oder mehrere politische Einheiten erstreckt, z.B. Namen von Flüssen und Gebirgen. Beispiele: An-Nīl, Rhein, Cordillera de los Andes, Alpen.
231 variant name
Namensvariante
→ Allonym (005)
232 names authority
Namenbehörde
→ (019a)
233 names conversion
Namenkonversion
→ Konversion, Umschriftung (041)
233a names data base
Namendatenbank
→ (052a)
234 names index
Namenregister
→ Verzeichnis, toponymisches (136)
234a names inventory
Namengut
Gesamtheit der Namen (→ 209) in einem Land oder einer Region.
235 names survey
Namenuntersuchung
→ (318)
236 names transformation
Namentransformation
→ (349)
236a naming
Namengebung
In der → Toponymie (344): Bezeichnung, Benennung von → topographischen Objekten (094), i. Allg. nach → toponymischen Richtlinien (126).
237 national language
Landessprache
→ (151)
238 national geographical names standardization
nationale Standardisierung geographischer Namen
→ (314)
239 natural feature
natürliches topographisches Objekt
→ (092)
240 graphic noise
graphische Störung
Behindert, blockiert oder stört die klare Übertragung bzw. den Empfang einer graphischen Nachricht. Beispiele: “Schnee” auf einem Fernsehbildschirm; Überladung einer Karte mit zu dichten graphischen Informationen; verschwommene → Kartenaufschrift (189).
240a nomenclatur
Nomenklatur
System der → Namen (209) und Fachbezeichnungen für ein bestimmtes Fachgebiet.
240b nominative form (of a toponym)
Nominativform (eines Toponyms)
Namenform im ersten Fall (Nominativ) in → Sprachen (145), deren → Grammatik (121) Deklination und Fallbildung zulässt. Beispiele: im Deutschen Berlin (und nicht Berlins, des Berlin, Genitiv); im Ungarischen Budapest (und nicht z.B. Budapestre, nach Budapest); im Russischen Mocквa (und nicht z.B. Mocквы, aus Moskau).
241 non-official language
nicht offizielle Sprache
→ (152)
242 non-vocalized
nicht vokalisiert
Geschriebenes Wort oder Text ohne → Vokalisierung (368).
243 non-vowelled
nicht vokalisiert
→ (242)
244 normalization
Normalisierung
→ Standardisierung (311)
245 common noun
gewöhnliches Hauptwort
Wort, das für Begriffe von Lebewesen, Orten oder Sachen steht. Beispiele: Ortsname, Verzeichnis, Stadt.
246 proper noun
Eigenname
→ (226)
247 odonym
Hodonym
→ Eigenname (226) eines → topographischen Objekts (094) der Kategorie Verkehrswege. Beispiele: Via Appia (historische Straße); Airway Amber (Luftverkehrsstraße); M4 (Autobahn); Piccadilly Circus (Platz), Fleet Street (Verkehrsstraße); ad-Darb al ῌājj (Pilgerstraße).
248 official language
offizielle Sprache
→ (153)
249 onomastics
Onomastik
Die Wissenschaft, die sich mit → Eigennamen (226) befasst.
250 oronym
Oronym
→ Name (209) einer vertikalen Geländeform (einschließlich Formen am Meeresgrund), z.B. Namen von Bergen, Gebirgen, Unterwasserbergen, Hügeln oder Bergländern. Beispiele: Matterhorn; Gaurīśankar; Fuji-san; Sierra Madre, Mittelatlantischer Rücken.
251 orthography
Orthographie
Gesamtheit der Normen für die Schreibung der Wörter einer bestimmten → Sprache (145). Auch: Schreibweise eines bestimmten Wortes.
252 phone
Phon
In der → Phonetik (256) die kleinste wahrnehmbare Lauteinheit im Redefluß. Ein bestimmtes → Phonem (253) kann durch verschiedene Phone, → Allophone (007) genannt, realisiert werden.
253 phoneme
Phonem
Funktionell unteilbare Lauteinheit in der → phonologischen (258) Struktur einer → Sprache (145), üblicherweise durch Schrägstriche markiert. Beispiele: /ʃ/ (für deutsch sch, englisch sh); /b/; /p/. In der Praxis wird ein Phonem durch → Allophone (007) genannte Varianten realisiert, die üblicherweise durch eckige Klammern [ ] markiert werden.
254 phonemic
phonemisch
Auf → Phoneme (253) bezüglich.
255 phonetic, phonetical
phonetisch
Auf → Phonetik (256) bezüglich.
256 phonetics
Phonetik
Wissenschaft von den menschlichen Sprachlauten unter den Gesichtspunkten ihrer Hervorbringung, Wahrnehmung und akustischen Eigenschaften. Kleinste wahrnehmbare phonetische Einheit ist das → Phon (252). Auch → Phonologie (259).
257 phonogram
Phonogramm
(a) Graphisches Zeichen, das einen Laut (oder Laute) darstellt.
(b) Spezieller: → Piktogramm (261), das nicht die Bedeutung des betreffenden Objekts wiedergibt, sondern die Lautgestalt seiner Benennung in einer bestimmten → Sprache (145). Beispiele: Piktogramme der ägyptischen Hieroglyphen, wenn phonetische Werte dargestellt werden sollen, z.B. ☐ (‘Sitz’) für p, den ersten Laut des Wortes für ‘Sitz’.
258 phonological
phonologisch
Auf → Phonologie (259) bezüglich.
259 phonology
Phonologie
Wissenschaft von den menschlichen Sprachlauten unter dem Gesichtspunkt ihrer Funktion, in den einzelnen → Sprachen (145) Wörter voneinander unterscheidbar zu machen. (Anmerkung: Der englische Ausdruck “phonology” kann sich überdies auch auf das Studium der Lautgeschichte in der vergleichenden Sprachforschung beziehen).
260 physical feature
physisches topographisches Objekt
→ (093)
261 pictogram
Piktogramm
Graphisches Symbol zur Darstellung eines Objekts aufgrund graphisch-visueller Ähnlichkeit, um entweder dessen Bedeutung oder die Lautgestalt seiner Benennung wiederzugeben. Auch → Phonogramm (257).
262 pidgin
Pidgin
Im Kontakt zwischen verschiedenen Sprachen entstandene, relativ beständige Sprachform mit stark eingeschränktem Anwendungsbereich und Wortschatz; auch Grammatik und Stil sind einfacher als in der/den Sprache/n, aus der/denen das betreffende Pidgin entstanden ist. Beispiele: Fanagolo (auf Basis des Zulu) in Südafrika; in der Vergangenheit Pidginenglisch in Ostasien, → Lingua Franca (172) (auf Basis vor allem des Italienischen) im mediterranen Raum. Ein zur → Muttersprache (204) einer Bevölkerung gewordenes Pidgin nennt man → Kreol (047).
263 pixel
Pixel
→ Akronym (001) für “picture element“ (Bildelement); Speicher und Darstellungseinheit im → Rastermodus (272).
264 place name
Ortsname
→ Toponym (339); → Ortsname (224(b))
265 place names index
Ortsnamenregister
→ (137)
266 data portability
Datenaustauschbarkeit
→ (059)
267 principal language
Hauptsprache
→ (154)
268 computer program
Rechnerprogramm
Menge von Anweisungen, die den Rechner anleiten, welche Arbeitsschritte er durchführen soll. Komplementärbegriff: → Daten (049); diese können mittels eines Programms bearbeitet werden.
269 proper name, proper noun
Eigenname
→ (246)
270 proper noun
Eigenname
→ (226)
271 radical, radix
Radikal
Grundform eines logographischen Zeichens. Beispiel: Eines der 214 chinesischen Grundzeichen, die Sinnkategorien darstellen, wie z.B. das Zeichen für ‘Baum’, mit Hilfe dessen die → Logogramme (179) für bestimmte Baumarten gestaltet sind.
272 raster mode
Rastermodus
Im Rechner: Speicherung und Darstellung von → Daten (049) auf einem dichten Netz von → Pixeln (263), die in Zeilen und Spalten angeordnet sind. Beispiel: Satellitenbilder werden normalerweise im Rastermodus abgespeichert. Komplementärbegriff: → Vektormodus (364).
273 receiver language
Empfängersprache
→ Zielsprache (158)
274 receiver script
Empfängerschrift
→ Zielschrift (295)
275 computer record
Rechnereintrag
Rechnerlesbare Zusammenstellung miteinander zusammenhängender → Daten (049), die zu einem einzigen Sachverhalt gehören und als Einheit behandelt werden. Beispiel: Ein einzelnes → Toponym (339) und die damit zusammenhängenden Daten wie Koordinaten, Datum der Ratifizierung und Ursprung.
276 rectangular coordinates
rechtwinklige Koordinaten
→ (045)
276a linguistic region
Sprachregion
Region bzw. Gebiet, wo eine bestimmte → Sprache (145) die offizielle oder → Hauptsprache (154) darstellt. Beispiele: Die flämische und die wallonische Sprachregion in Belgien.
277 retranscription
Rücktranskription
Rückwandlung des Ergebnisses einer → Transkription (346) in die Schreibung der → Ausgangssprache (156).
278 retransliteration
Rücktransliteration
Rückwandlung des Ergebnisses einer → Transliteration (352) in die → Ausgangsschrift (293). Auch → Umkehrbarkeit (279) (Reversibilität).
279 reversibility
Umkehrbarkeit
Typisches Merkmal der → Transliteration (352), das es ermöglicht, etwas Geschriebenes aus einer → Schrift (283) in eine andere und anschließend zurück in die → Ausgangsschrift (293) so zu übertragen, dass das Resultat mit dem Original identisch ist.
280 romanization
Lateinumschrift
→ Konversion (041) aus einer nichtlateinischen Schrift in die lateinische Schrift. Beispiele: Für folgende → Schriften (283) und → Alphabete (008) gibt es gegenwärtig von den Vereinten Nationen anerkannte Lateinumschriftsysteme: das äthiopische Alphabet des Amharischen, Bulgarisch, Mazedonisch, Russisch, das kyrillische Alphabet des Serbischen, Chinesisch, Devanagari, das arabische Alphabet des Persischen (Farsi), Griechisch, Hebräisch, Khmer, Thai. Beispiele: Αθήνα → Athína ; Москва → Moskva ; ביבא־לת → Tel-Aviv ; ニ ホ ソ→ Nihon.
281 romanization key
Lateinumschrifttabelle
→ (144a)
282 root
Stamm, Wortstamm
(a) Unter dem Gesichtspunkt der Wortbildung: derjenige Wortteil, an dem die Grundbedeutung haftet. Beispiele: deutsch Frag(e), frag(lich), (Be)frag(ung).
(b) Unter dem Gesichtspunkt der Flexion (Deklination, Konjugation): derjenige Teil eines (einfachen oder zusammengesetzten) Wortes, an den grammatische Endungen oder Vorsilben treten können. Beispiele: deutsch (ge)frag(t), fraglich(er), Befragung(en).
283 script
Schrift
Eine Menge beim Schreiben oder Drucken verwendeter graphischer Symbole, die sich von einer anderen solchen Menge nicht nur durch die stilistische Gestaltung der Zeichen unterscheidet. Gruppen verschiedener Schriften bilden → Schrifttypen (375). Beispiele: lateinische, griechische, kyrillische, arabische, Thai und hebräische Schrift gehören zum alphabetischen Schrifttypus (→ 284), äthiopische, Kana- und Cree-Schrift zum Silbenschrifttypus (→ 294) und chinesische Schrift sowie Kanji zum logographischen Schrifttypus (→ 289).
283a script conversion
Schriftkonversion
→ Konversion, Umschriftung (041)
284 alphabetic script
Alphabetschrift
Zum alphabetischen Schrifttypus gehörende → Schrift (283), in der im Prinzip ein einziger → Buchstabe (160) oder → Digraph (072) bzw. → Trigraph (355) ein einzelnes → Phonem (253) oder einen → Diphthong (073) wiedergibt. Beispiele: Die lateinische, griechische, kyrillische, Thai-, arabische und hebräische Schrift sind Alphabetschriften, die zwei letztgenannten sind jedoch defektiv (→ 286), d.h. → Konsonantenschriften (285).
285 consonant script
Konsonantenschrift
→ Schrift, defektive alphabetische (286)
286 defective alphabetic script
defektive Alphabetschrift
defektive Buchstabenschrift
→ Alphabetschrift (284), bei der die → Buchstaben (160) vorwiegend bzw. ausnahmslos für → Konsonanten (037) stehen, wobei → Vokale (370) ausschließlich bzw. vorwiegend durch → Markierungen (195), die keine Buchstaben sind, wie z.B. Punkte und/oder Balken über, unter oder innerhalb der → Konsonantenbuchstaben (162) wiedergegeben werden. Beispiele: die arabische und die hebräische Schrift. → Auch Vokalbuchstabe (163), → Vokalpunkt (373).
287 donor script
Geberschrift
→ Ausgangsschrift (293)
288 ideographic script
ideographische Schrift
→ Schrift, logographische (289)
289 logographic script
logographische Schrift
Aus → Logogrammen (179) bestehende → Schrift (283), die zum logographischen Schrifttypus gehört. Beispiele: die chinesische Schrift; das japanische Kanji.
290 map script
Kartenaufschrift
→ (189)
292 original script
Originalschrift
→ Ausgangsschrift (295)
293 receiver script
Empfängerschrift
→ Zielschrift (295)
293 source script
Ausgangsschrift
→ Schrift (283), in der ein → Toponym (339) dargestellt ist und von der ausgehend das Toponym für die Verwendung in einer anderen, → Zielschrift (295) genannten, Schrift konvertiert werden kann.
294 syllabic script
Silbenschrift
Zum silbischen Schrifttypus gehörende → Schrift (283), bei der alle oder die meisten Zeichen jeweils für eine ganze → Silbe (325) stehen. Beispiele: die äthiopische Schrift; das japanische Katakana und Hiragana; die nordamerikanische Cree-Schrift.
295 target script
Zielschrift
→ Schrift (283), in die ein → Toponym (339) aus seiner → Ausgangsschrift (293) konvertiert werden kann. Beispiel: lateinische Schrift bei der → Lateinumschrift (280) des Griechischen. Auch → Transliteration (353).
296 segment
Segment
In → Phonetik (256) und → Linguistik (176) jede einzelne identifizierbare Einheit im Strom der gesprochenen → Sprache (145) (gegebenenfalls auch: im Text der geschriebenen Sprache). Beispiele: ein bestimmter → Konsonant (037) oder → Vokal (370), eine bestimmte → Silbe (325). (Auch: ein bestimmtes → Schriftzeichen (023)).
297 semantics
Semantik
Der Zweig der → Linguistik (176), der sich mit der Bedeutung der Begriffe befasst.
297a alphabetic sequence
Alphabetfolge
(a) Reihenfolge, in der die → Buchstaben (160) eines → Alphabets (008) normalerweise aufgezählt werden. (b) Anzahl von Benennungen, die in einer solchen Reihenfolge geordnet sind.
298 sequence rules
Alphabetisierungs-, Reihungsregeln Regeln, die angeben, wie Wörter (z.B. → Toponyme (339) in einem → Ortsnamenverzeichnis (137)) aufgrund der Abfolge ihrer → Buchstaben (171), → Syllabogramme (326) bzw. → Logogramme (179) nacheinander zu reihen sind. Probleme können sich besonders bei solchen Buchstaben ergeben, die beim herkömmlichen Aufsagen des → Alphabets (008) nicht genannt werden, oder bei Buchstaben mit → Markierungen (195) bzw. → diakritischen Zeichen (070), wie ä, ö, ü, ß im Deutschen, ll und ñ im Spanischen sowie bei Wörtern, die durch einen Bindestrich (→ 133) unterteilt werden.
299 short form (of a Name)
Kurzform (eines Namens)
Verkürzte Version eines → Toponyms (339), besonders bei Staatennamen. Beispiele: Jordanien für Haschemitisches Königreich Jordanien, China für Volksrepublik China. Komplementärbegriff: → Vollform (183).
300 short title (of a Name)
Kurzform (eines Namens)
→ (299
301 diacritical sign
diakritisches Zeichen
→ diakritisches Zeichen (064)
302 simplex name
Simplexname
→ (227)
303 simplified character
vereinfachtes Schriftzeichen
→ (025)
304 software
Software
Programme, Verfahren und → Daten (049) im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Rechnersystems. Komplementärbegriff: → Hardware (127).
305 source language
Ausgangssprache
→ (156)
306 source script
Ausgangsschrift
→ (293)
307 specific element
spezifisches Element
→ (075c)
308 speech
Sprechen
Mündliche Erscheinungsform von → Sprache (145).
309 speech community
Sprechergemeinschaft
→ (031c)
310 standard language
Standardsprache
→ (157)
311 standardization
Standardisierung (Normung)
(a) Das Aufstellen einer bestimmten Menge von Vorschriften bzw. Normen, z.B. für die einheitliche Wiedergabe von → Toponymen (339), durch eine entsprechende Behörde.
(b) Die Wiedergabe eines Ausdrucks, z.B. eines Toponyms, gemäß solcher Normen.
312 geographical names standardization
Standardisierung geographischer Namen
Die durch eine → Namenbehörde (019a) erlassene Vorschrift bez. eines oder mehrerer bestimmter → Namen (209) mit Angabe ihrer genauen Schreibweise zur Anwendung auf ein bestimmtes → topographisches Objekt (094) sowie die Bedingungen für ihre Verwendung. Im weiteren Sinne: Standardisierung von Toponymen (→ 340).
313 international geographical names standardization
internationale Standardisierung geographischer Namen
Tätigkeit, die darauf abzielt, in der Praxis eine maximale Einheitlichkeit bei der mündlichen oder schriftlichen Wiedergabe aller → geographischen Namen (216) auf der Erde (und im weiteren Sinne von → Toponymen (339) auf extraterrestrischen Körpern) zu erreichen, und zwar durch (1) → nationale Standardisierung (314) und/oder (2) internationale Vereinbarungen, einschl. der Entsprechung zwischen verschiedenen → Sprachen (145) und Schriftsystemen.
314 national geographical names standardization
nationale Standardisierung geographischer Namen
→ Standardisierung geographischer Namen (312) innerhalb des Bereichs eines nationalen Gebildes wie z.B. eines Staates.
315 standardized allonym
standardisiertes Allonym
→ (006)
316 standardized name
standardisierter Name
→ (228)
317 standardized toponym
standardisiertes Toponym
→ (339)
317a standard name
standardisierter Name
→ (228)
318 names survey
Namenuntersuchung
→ Untersuchung, toponymische (320)
319 toponymic survey
toponymische Untersuchung
Das gesamte Spektrum von Tätigkeiten bei der Erfassung, Aufzeichnung und Bearbeitung von → Toponymen (339) eines bestimmten Gebiets.
320 syllabary
Syllabar
Geordneter Bestand an → Syllabogrammen (326), der alle → Silben (325) einer bestimmten → Sprache (145) wiedergibt, die eine → Silbenschrift (294) verwendet. Beispiele: der Syllabogrammbestand des japanischen Katakana ーァ, カ, サ, タ, ナ, ハ, マ für a, ka, sa, ta, na, ha, ma, etc.; Cree-Schrift Ù, >, <, Ç, Ì, É für pi, po, pa, ti, ta, to, etc.
321 syllabic (as a noun)
Syllabogramm
→ (326)
322 syllabic (as an adjective)
syllabisch
Aus → Silben (325) bestehend oder auf Silben bezüglich.
323 syllabic script
Silbenschrift
→ (294)
324 syllabification
Silbenunterteilung
Unterteilung eines Wortes in → Silben (325). Beispiele: O-ban, Val-pa-ra-í-so.
325 syllable
Silbe
In gesprochener → Sprache (145) die erste phonetische Unterteilung eines Wortes, ein Abschnitt, der einen → Vokal (370) (bzw. → Diphthong (073), Triphthong) oder einen → Konsonanten (037) in vokalischer Funktion enthält; kann auch insgesamt auf einen solchen Laut beschränkt sein. Beispiele: Ge-no-va, Hei-d(e)l-berg, O-d(e)n-wald, Br-no.
326 syllabogram
Syllabogramm
→ Schriftzeichen (023) zur Bezeichnung einer → Silbe (325) in der → Silbenschrift (294).
327 synonym
Synonym
Eines von zwei oder mehreren Worten mit der gleichen Bedeutung. Auch → Allonym (005).
328 syntax
Syntax
Der Zweig der → Linguistik (176), der sich mit den Beziehungen zwischen Wörtern eines Satzes untereinander und deren richtiger Anordnung befasst.
329 target language
Zielsprache
→ (158)
330 target script
Zielschrift
→ (295)
330a descriptive term
beschreibender Ausdruck
Wort (gewöhnlich ein appellativisches Substantiv oder ein Adjektiv) auf einer Karte, das ein → topographisches Objekt (094) durch seine → Objektklasse (039) oder andere Eigenschaften bezeichnet, aber kein → Toponym (339) ist. Beispiele: Flugplatz; Kanal; Wasserturm; ganzjährig; jahreszeitabhängig (bei Flüssen).
330b generic term
generischer Ausdruck, Gattungswort
Appellativisches Substantiv (Gattungswort), das ein → topographisches Objekt (094) durch seine Wesensmerkmale und nicht durch seinen → Eigennamen (226) bezeichnet.Kann Bestandteil eines → Toponyms (339) sein; Beispiele: mountain, sierra, san, yama, jabal, har; river, wādī. Auch → generisches Element (075b). Auch → falsches generisches Element (111).
331 tetragraph
Tetragraph
Vier Zeichen (insbesondere → Buchstaben (160)), die zusammen in einer bestimmten Folge verwendet werden, um ein einzelnes → phonologisches (258) Element in einer bestimmten → Sprache (145) wiederzugeben. Beispiel: Deutsch tsch für das /tʃ/ Phonem (→ 253) wie in Tscheche.
332 thematic map
thematische Karte
→ (192)
333 topographic category
topographische Objektklasse, topographische Kategorie
→ (029)
334 topographic feature
topographisches Objekt
→ (094)
335 topographic map
topographische Karte
→ (193)
336 topographic name
topographischer Name
→ Toponym (339)
337 topography
Topographie
(a) Die Oberflächenform der Erde bzw. eines Planeten oder Satelliten bzw. eines Teils davon, einschließlich der geographischen Lage und Höhenverhältnisse.
(b) Beschreibung und graphische Darstellung des oben Genannten.
338 toponomastics
Toponomastik
Synonym von Toponymie im Sinne von → 344(a). Gemäß der englischen Version des Glossars bedeutet “toponomastics” soviel wie “Tätigkeit oder Vorgang der Vergabe von Toponymen”.
339 toponym
Toponym
→ Eigenname (226) für ein → topographisches Objekt (094). Oberbegriff für → geographische Namen (216) und → extraterrestrische Namen (215).
339a toponymic guidelines
toponymische Richtlinien
→ (126)
340 toponymic index
toponymisches Register
→ Ortsnamenverzeichnis (138)
340a standardized toponym
standardisiertes Toponym
Von einer → Namenbehörde (019a) als bevorzugter → Name (209) anerkanntes → Toponym (339) für ein bestimmtes → topographisches Objekt (094). Im Falle von → Allonymen (005) können zwei oder mehr Toponyme die bevorzugten Namen sein.
340b underground toponym
Toponym eines unterirdischen Objekts
→ Toponym (339), das sich auf → topographische Objekt (094) unter der Erdoberfläche bezieht. Beispiele: Untergrundbahn X, unterirdischer Lagerraum Y, Bergwerksstollen Z.
341 variant toponym
Toponymvariante
→ Allonym (005)
342 toponymic guidelines
toponymische Richtlinien
→ (126)
343 toponymic index
toponymisches Verzeichnis
→ (138)
343a toponymization
Toponymisierung
Bildung von → Toponymen (339) (im Sinne von → Eigennamen (226)) aus → allgemeinen Hauptwörtern (245) oder anderen Sprachbestandteilen. Beispiele: Bildung des Toponyms Bath (England), dem Ort eines römischen Bades; Irak aus ́Irāq (Arabisch, Küstengebiet eines Meeres oder Ufergebiet eines großen Flusses. Durch Toponymisierung ergibt sich das Gegenteil von einem Epotoponym (080) wie Geysir oder Mäander.
344 toponymy
Toponymie
(a) Die Wissenschaft, die sich mit der Untersuchung der → Toponyme (339) im allgemeinen und der → geographischen Namen (209) im besonderen befasst; geographische Namenkunde.
(b) Gesamtheit der Toponyme in einem bestimmten Gebiet.
345 traditional name
traditioneller Name
→ (230)
345a transboundary name
grenzüberschreitender Name
→ (230a)
346 transcription
Transkription
Verfahren (sowie auch Ergebnis) der Wiedergabe der ausgangssprachigen (→ 156) Schreib- und Lautform eines → Namens (209) mit den Mitteln der → Orthographie (251) einer anderen, meist andersschriftigen → Sprache (145) (→ Zielsprache (158)). Beispiele: russisch Шереметьево, deutsch Scheremetjewo, englisch Sheremetyevo. Die dabei zustandekommende Schreibung ermöglicht nicht notwendigerweise einen Rückschluss auf die Originalschreibung (vgl. → Umkehrbarkeit (279)); so kann bei der Transkription ein deutsches sch sowohl die Wiedergabe von russischem ш als auch russischem ж sein. Vgl. → Transliteration (352).
347 transcription alphabet
Transkriptionsalphabet
→ (011)
348 transcription key
Transkriptionstabelle
→ (144c)
349 names transformation
Namentransformation
In der → Toponymie (344) zusammenfassender Ausdruck, der → Übersetzung (350), → Exonymisierung (081a), → Transkription (346) und → Transliteration (352) von Toponymen abdeckt. Die beiden letztgenannten Begriffe werden als → Konversion (041) zusammengefasst.
350 translation
Übersetzung
(a) Das Wiedergeben von Bedeutung, die in einer → Ausgangssprache (156) ausgedrückt ist, mit den Worten einer → Zielsprache (158).
(b) Ergebnis dieses Prozesses. Wird in der → Toponymie (344) manchmal nur auf das → generische Element (075b) eines → Namens (209) angewandt. Beispiele: Mer Noire (französisch für das russische Čërnoe more ); Casablanca (spanisch für das arabische ad-Dār al Bayḑā’ ); Lake Como (englisch für das italienische Lago di Como ); Mount Fuji (englisch für das japanische Fuji-san bzw. Fuji-yama ).
351 translingual data interchange
translingualer Datenaustausch
→ (057)
352 transliteration
Transliteration
(a) Ein Verfahren der → Konversion (041) zwischen verschiedenen → Alphabet- (284) und → Silbenschriften (294), bei der jedes → Schriftzeichen (023) der → Ausgangsschrift (293) grundsätzlich durch ein Schriftzeichen bzw. einen → Digraph (072) oder → Trigraph (355) oder ein → diakritisches Zeichen (064) oder eine Kombination davon in der → Zielschrift (295) wiedergegeben wird. Im Gegensatz zur → Transkription (346) hat die Transliteration eine vollständige → Umkehrbarkeit (279) zum Ziel (die aber nicht immer erreicht wird) und muss von einer → Transliterationstabelle (144b) begleitet sein.
(b) Ergebnis dieses Prozesses.
Beispiele (mit den deutschen → Exonymen (081) in Klammern): al Qāhirah (Kairo); თბილისი Tbilisi (Tiflis); הפח efa (Haifa).
353 transliteration alphabet
Transliterationsalphabet
→ (012)
354 transliteration key
Transliterationstabelle
→ (144b)
355 trigraph
Trigraph
Folge von drei Zeichen, z.B. → Buchstaben (160), die ein einziges → Phonem (253) bezeichnen. Beispiel: für /ʃ/, sch im Deutschen.
356 typeface
Schriftart
Stil bzw. Design der Menge aller Druckzeichen eines → Alphabets (008), unabhängig von der Größe. Beispiele: Courier, Helvetica, Times Roman.
356a underground toponym
Toponym eines unterirdischen Objekts
→ (340b
357 undersea feature
untermeerisches topographisches Objekt
→ (095)
358 UNGEGN
UNGEGN
→ Akronym (001) für “United Nations Group of Experts on Geographical Names”.
359 unvocalized
unvokalisiert
→ Vokalisierung (368)
360 unvowelled
unvokalisiert
→ (368)
361 UTM grid
UTM-Gitter
Universales Transversales Mercator-Gitter; ein ebenes Gitter aus → rechtwinkligen Koordinaten (045), das auf Karten aufgedruckt wird, um die Lagebestimmung zu erleichtern. Es deckt die gesamte Weltkugel in 60 meridionalen Zonen mit einer Breite von jeweils 6 Längengraden ab, wobei diese Zonen von 1 bis 60 von der Internationalen Datumslinie in östlicher Richtung durchnummeriert sind.
362 variant character
Schriftzeichenvariante
→ (026)
363 variant name
Namensvariante
→ Allonym (005)
364 vector mode
Vektormodus
In einem Rechner: punktweise Speicherung und Darstellung graphischer Informationen (Punkte, Linien, Polygone) mit Hilfe normalerweise → rechtwinkliger Koordinaten (051). Komplementärbegriff: → Rastermodus (272).
365 vehicular language
vermittelnde Sprache
→ Sprache, vermittelnde (159)
366 vernacular
Volkssprache
→ Einheimische Sprache (148) (oder → Dialekt, Mundart (066)) eines Gebiets, im Gegensatz zur → Standardsprache (157) oder zu einer von auswärts stammenden → offiziellen Sprache (153).
367 vocabulary
Vokabular
Ungefähres Synonym für “Lexikon” im Sinne von → (169).
368 vocalization
Vokalisierung
Einfügung von → Vokalmarkierungen (196) in einen Ausdruck oder Text, der in → defektiver Alphabetschrift (286) wie arabischer oder hebräischer Schrift geschrieben ist. Neben Lehrtexten werden gewöhnlich nur religiöse Texte und schwierige oder fremdsprachliche Wörter wie → Toponyme (339) im Druck vokalisiert. Beispiele: arabisch ‘Alī $ (vokalisiert) im Gegensatz zu (unvokalisiert); hebräisch Karmel (vokalisiert) im Gegensatz zu (unvokalisiert).
369 vocalized
vokalisiert
→ Vokalisierung (368)
370 vowel
Vokal
Eine der beiden Hauptklassen von Sprachlauten, bei deren → Artikulation (019) der Atemkanal nicht blockiert oder eingeengt wird, so dass keine Reibung entsteht. Ein Vokal ist der hervorstechendste Teil einer → Silbe (325). Beispiele: [a], [e], [i], [o], [u]. Komplementärbegriff: → Konsonant (042).
371 vowel letter
Vokalbuchstabe
→ (163)
372 vowel marker
Vokalmarkierung
→ (196)
373 vowel point
Vokalpunkt
Bezeichnung für eine → Vokalmarkierung (196) in einer → defektiven Alphabetschrift (286) oder → Konsonantenschrift (285). Beispiele: → (196).
374 vowelled
vokalisiert
→ (369)
375 writing system
Schrifttypus
Jede einzelne Klasse von → Schriften (283), der jeweils bestimmte Verfahren der Zuordnung zwischen sprachlichen Einheiten und → Schriftzeichen (023) gemeinsam sind. Beispiele: → Alphabetschrift (284) (darunter Lateinschrift), → defektive Alphabetschrift (286) (wie die arabische Schrift), → Silbenschrift (294) (etwa japanische Hiragana und Katakana), → logographische Schrift (289) (so die chinesische Schrift).